LauWe1024

Für mich war vom Kindesalter an Laugengebäck das Allergrößte. Ganz weit vorne waren dabei natürlich Brezeln … dummerweise bin ich zwar durchaus in der Lage, eine Brezel zu formen, habe aber noch meine Schwierigkeiten damit, diese zu belaugen und dann auch in der gewünschten Form in den Ofen zu bringen. Also: Erstmal Weckle („Brötchen“ für die Unwissenden) backen. Weil ich nicht gleich voll einsteigen und die doch mit Vorsicht zu handhabende Brezellauge kaufen wollte, habe ich es erstmal mit der „Schummelform“ versucht und die Lauge aus Kaiser-Natron hergestellt. Anregung hierfür war das Rezept von Herrn Grün (http://www.herrgruenkocht.de/) Das Ergebnis kann sich erstmal durchaus sehen lassen und schmeckt wirklich super. Mein gerade mal 1,5 Jahre alter Sohn mampft von den frisch gebackenen Weckle schon mal ein Ganzes und verlangt dann noch Nachschub (*freu*).

Ich habe das Rezept schonmal ohne und danach mit Backmalz ausprobiert. Beide Ergebnisse können sich sehen lassen. Allerdings bringt das Backmalz noch das gewisse Etwas an Fluffigkeit und schwächt meiner Meinung nach den Hefegeschmack noch ein wenig ab.

Insgesamt bin ich mit dem Rezept total zufrieden und plane, es irgendwann demnächst noch mit richtiger Lauge zu testen. Die muss ich allerdings erstmal bestellen ;-)

 

Übrigens: Für Brötchen dürfen die Zutaten sehr gerne kühlschrankkalt sein.

 

Zutaten für 10 Weckle:

500 g Mehl Type 550
30 g Backmalz
24 g Frischhefe
150 ml Wasser
1 TL Zucker
150 ml Vollmilch
20 g Butter
2 TL Salz
50 g Kaiser-Natron
Grobes Salz zum Bestreuen

 

  1. Mehl in eine Schüssel geben und in der Mitte eine Kuhle bilden. Zerbröckelte Hefe, Zucker und 100 ml Wasser hineingeben und etwas verrühren. Dann etwas Mehl über die Mischung streichen und diese ca. 15 Minuten gehen lassen.

  2. Milch und Butter erwärmen (sollte nur handwarm sein). Mit den restlichen Zutaten zu einem geschmeidigen Teig kneten (ca. 10 Minuten mit der Küchenmaschine, von Hand mindestens doppelt so lange). Am besten lässt man erstmal etwas kneten und gibt dann vom restlichen Wasser kleine Portionen hinzu (wirklich nur Schluckweise!!), bis eine gute Teigkonsistenz entsteht. Wie sich ein guter Teig anfühlt, ist leider Erfahrungssache und lässt sich nur schwer beschreiben.

  3. Den Teig in 10 Teile teilen und rund schleifen (zum rund schleifen schaut man sich am besten kurz ein Video auf Youtube an). Die Teiglinge 30 Minuten gehen lassen.

  4. Backofen auf 180°C vorheizen. In einem Topf das Natron mit 1-1,5 Litern heißem Wasser übergießen (langsam, da das Natron schnell sprudelnd hochkochen kann!). Die Teiglinge sollten im Wasser gut schwimmen können. Nacheinander die Weckle in die Lauge geben und jede Seite ca. 10 Sekunden schwimmen lassen. Danach auf ein mit Backpapier ausgelegtes Backblech geben. Hierfür nehme ich gerne eine Schaumkelle. ACHTUNG: Wenn man echte Lauge benutzt, müssen Handschuhe getragen werden und auf jeden Fall Backpapier benutzt werden, da die Lauge auf jeden Fall die Haut und eventuell auch das Backblech angreift.

  5. Die Lauge kurz antrocknen lassen, die Weckle mit grobem Salz bestreuen und dann mit einem scharfen Messer oder einer Rasierklinge tief kreuzförmig einschneiden.

  6. Je nach Backofen und gewünschter Bräunung für 20-30 Minuten auf mittlerer Schiene backen. Keine Sorge: Erstmal sehen die Weckle wirklich blass um die Nase aus. Die schöne Laugen-Farbe bekommen sie erst gegen Ende der Backzeit. Nach dem Backen direkt auf ein Gitter zum Auskühlen legen.

 

Viel Spaß beim Nachbacken! :-)

 

Erstellt von: Cheery